In meinem letzten Beitrag habe ich euch kulinarisch nach Syrien entführt, heute bleibe ich mit meinem Rezept in der Heimat. Diese befindet sich im schönen Mittelhessen an der Lahn und ich habe euch inzwischen so viele Klassiker aus meiner Gegend vorgestellt, dass ich für unsere Aktion "All you need is.." ordentlich ins Grübeln kam.
Unsere traditionelle Heimatküche ist sehr deftig. Im Winter spielen Fleisch, geräucherte Wurst, Kohl und Wurzelgemüse in vielen Rezepten eine wichtige, oft geschmacksgebende Rolle. Ein tolles Beispiel dafür ist der Krautpudding, den man wahlweise mit Weiß-, Rotkraut oder Wirsing zubereiten kann.
Auch bei den regionalen Kuchen-Leckereien geht es eher rustikal zu. Der "Schmierschelkuche" kommt mit einem Boden aus Brotteig daher, während der "Bodderlochkuche" aus Hefeteig zwar süß aber trotzdem auch ein "Auf-die-Hand-Kuchen" ist.
Beim Blättern durch Omas Backbuch bin ich dann schließlich auf einen süßen "Winter-Klassiker" gestoßen, den ich euch hier auf dem Blog bislang vorenthalten habe:
Fassenachts-Kreppel.
Ja, hier zwischen Gießen und Wetzlar sagt man weder Karneval noch Fasching, sondern Fassenacht oder "Fassenoacht". Und Kreppel? Na, das sind unsere Berliner. Etwas kleiner und gefüllt mit "Hoink" (Pflaumenmus aus dem Ofen).
Mir schmecken übrigens, früher wie heute, die mitunter sehr lustigen Reste, die beim Ausstechen des Teiges entstehen, immer am besten. Wenn ihr Kinder habt, backt diese "Zwischenräume" unbedingt so aus, wie sie sind. Beim Essen kann man dann der Fantasie freien Lauf lassen und gemeinsam überlegen, was die kleinen Gebäckstücke darstellen.