Komplett pflanzlich ernähren - wie einfach oder schwer ist das eigentlich? Ist es im Jahr 2022 zwar möglich und sogar lecker, aber eventuell zu teuer? Was kann ich ohne Probleme entbehren und auf welches Lebensmittel möchte ich nicht verzichten? Wenn du dir (genau wie ich) diese Fragen stellst und ihnen gemeinsam mit mir auf den Grund gehen möchtest - dann bist du bei meinem kleinen Experiment "Zusammen vegan" genau richtig. Wir beginnen mit sieben Tagen im Juli und leben vom 11.07. bis 17.07.2022 für eine Woche ohne tierische und tierisch produzierte Lebensmittel. Der Austausch findet in meiner Gruppe bei Facebook statt, der du über [diesen Link] beitreten kannst.
Ihr Lieben, viele von euch haben sicherlich bemerkt, dass ich seit
einigen Monaten nur noch sporadisch neue Rezepte veröffentliche. Um
ehrlich zu sein: wir hatten familiär eine schwierige Zeit, während der ich am Ende des Tages einfach keine Energie mehr hatte, um hier aktiv zu sein.
In solchen Phasen schwingt bei mir als
Rheumapatientin immer die leise Sorge vor dem nächsten
Schub mit, doch ich habe mich trotz emotionalem Stress erstaunlich gut
gehalten. Erst als die Anforderungen wieder weniger wurden und ich mich eigentlich entspannen konnte, meldete sich meine Erkrankung zu Wort. Mit vier
Wochen war der aktuellste Schub für meine Verhältnisse relativ kurz,
aber echt heftig.
Ein
weiterer Grund für die Stille hier auf dem Blog ist, dass sich meine
Ernährung gerade verändert und ich mein bisheriges Konzept neu
sortiere.
Meine Gründe dafür möchte ich heute gerne mit euch teilen und
hoffe, dass die Einleitung zu diesem Beitrag nicht direkt auf Abwehr stößt
oder nun wie ein Damoklesschwert über uns hängt.
Fakt ist: seit Januar 2021 esse ich keine Wurst mehr und habe meinen Fleischkonsum auf ein absolutes Minimum reduziert. Rindfleisch, Hühnchen und Wild kaufen wir als Familie direkt aus privater Hand und somit habe ich das große Glück zu wissen, woher ein Tier stammt, das auf meinem Teller landet. Als sogenannte Flexitarierin komme ich bestens klar und vermisse absolut nichts.
Warum jetzt das Vegan-Experiment?
Ich kompensiere Wurst und Fleisch sehr oft mit Milcherzeugnissen. Eier, Käse, Joghurt, Butter - all diese Produkte finden sich nach wie vor in meinem Kühlschrank und der Gedanke, komplett darauf zu verzichten, fühlt sich noch sehr sperrig an.
Trotzdem möchte ich es ausprobieren. Denn auch wenn ich diese Lebensmittel nach Möglichkeit in Bildqualität kaufe, ändert es nichts an der Tatsache, dass dafür Massentierhaltung betrieben wird.
Der Grund für eine vegane Ernährung wäre bei mir also definitiv moralisch geprägt.
Ich habe während der letzten Monate und besonders während meines Schubs einige Reportagen über Tierhaltung gesehen, die mich teilweise bis ins Mark erschüttert haben.
Das war für meine körperliche Genesung wahrscheinlich kein kluger Schachzug; für meinen Kopf war der anschließende Tatendrang allerdings ein Gewinn.
Alles steht und fällt mit dem morgendlichen Kaffee!
Ein "Problem" wollte allerdings noch gelöst werden, bevor ich auf die Suche nach Gleichgesinnten gehen konnte: wie trinke ich meinen Milchkaffee?
Seit Monaten versuche ich, auf Hafermilch umzusteigen, denn Hafer ist ein regionales Produkt und muss, anders als Soja, Kokos oder Mandeln, nicht über den halben Kontinent zu mir transportiert werden.
Einziges Hindernis: Pflanzenmilch auf Haferbasis schmeckt mir (noch) nicht! Ihr seht, ich habe noch Hoffnung, aber diese ist nach zahlreichen Versuchen mit unterschiedlichen Marken, leider sehr gering.
Also stürzte ich mich auf das nächst kleinere Übel: die Mandelmilch. Und siehe da - sie schmeckte mir ausgesprochen gut und mein Kaffeejunkie-Herz freut sich sehr über diesen ersten Erfolg. Inzwischen kaufe ich sogar einen Mix aus Mandel und Hafer.
Hürde Nummer 2: der geliebte Käse. Auch hier setze ich seit einigen Tagen auf eine Alternative auf Mandelbasis, bin aber durchaus offen für weitere Produkte. Und dann sind da ja auch noch die Eier. Und Butter..
Auf diesem Weg hätte ich euch nun gerne an Bord. Lasst uns gemeinsam ausprobieren, was uns schmeckt und was wir vielleicht schmerzlich vermissen. Welche Produkte oder Rezepte erobern unser Herz und welche Gerichte sind ohne tierische Lebensmittel einfach nicht das Gleiche?!
Am Ende der 7 Tage haben wir bestimmt einiges voneinander gelernt, deshalb freue ich mich über jeden, der dabei sein mag. Stay tuned! Eure Janke