Ihr Lieben, heute wird es hier unter
Umständen etwas rührselig. Aber wann, wenn nicht an einem Valentinstag?
Fragt man mich, woher meine Leidenschaft
fürs Kochen und Backen kommt, fange ich meistens sehr schnell an, von meinen Omas
zu schwärmen. Beide mit weiten Herzen für ihre Familie und Küchen, die meine Kindheit mit den
wunderbarsten Düften erfüllt haben.
In den 1920ern geboren, erlebten sie
den zweiten Weltkrieg als junge Frauen. Viel jünger als ich es jetzt bin,
trugen sie die Verantwortung für ihre Familien, während die Männer an der Front
und später jahrelang in Gefangenschaft waren.
Eine Generation bei der die Rollenverteilung
noch eine ganz andere war und wie selbstverständlich bis ins hohe Alter so
blieb.
Mariechen und Tilly, so hießen die zwei Frauen,
die mir ihre Liebe für gutes Essen und köstliche Kuchen vererbt haben. Und auch wenn ich jetzt
Romane erzählen könnte über Rühr- und Hefeteig, Backhaus-Brote und Traditionen,
widme ich den heutigen Beitrag meinem Opa Karl.
Mit 92 Jahren hat er im letzten Jahr die
Liebe seines Lebens verloren: meine Oma Tilly.
Vor wenigen Tagen hätten sie
ihren 66. Hochzeitstag gefeiert.
Mit 91 hat mein Opa, der sein Leben lang
kulinarisch von meiner Oma verwöhnt worden war, angefangen sich selbst an den Herd zu stellen, weil seine Liebste es nicht mehr konnte. Und anstatt sich nur so gut es ging zu
versorgen, wollte er, dass es seiner Tilly schmeckte. So hat er, zuerst
noch unter ihrer strengen Anleitung, später dann autodidaktisch, gelernt zu kochen. Es waren einfache Gerichte, aber er hat es angepackt.
Es ist nun ein gutes Jahr her, da klingelte an
einem Wochenende mein Telefon und Opa rief an.
„Schatz, ich habe einen Rührkuchen gemacht,
wie lange wird der denn gebacken?“
„Opa, du hast was?“
„Ich habe einen Marmorkuchen gerührt und
bin mir jetzt nicht sicher, wie ich ihn backen soll.“
Seither habe ich einen kochenden UND
backenden (inzwischen 92-jährigen) Opi, dessen Waffeln jeden in der Familie
begeistern und die fluffiger sind als alle, die ich je gebacken habe. Außerdem schmecken sie immer ganz besonders gut und diesem Geheimnis musste ich dringend auf die Spur
gehen.
Bewaffnet mit einem Notizblock und meiner Kamera, besuchte ich ihn und dann wurden Waffeln gebacken.
Zutaten für etwa 20 Stück:
- 500g Mehl
- 1 Päckchen Backpulver (etwa 15g)
- 1/2 TL Salz
- 250g feiner Zucker
- 6 Eier
- 1/2 Liter Buttermilch (oder Milch)
- 250g gute Butter
- Geheimzutat
Bei meinem Opa wird alles in einem Messbecher gewogen und mit der Hand verrührt. Ihr dürft natürlich auch gerne euren Mixer benutzen.
Zuerst kommen Mehl, Backpulver, Zucker und Salz in die Schüssel. Darauf kommen Eier und Milch. Alles gut miteinander verrühren.
Die Butter in einem Topf erwärmen bis sie flüssig ist und ganz zum Schluss mit einem Schneebesen unter den Teig schlagen.
So einfach wie dieser Vorgang scheint, bei mir hätte er gänzlich anders ausgesehen. Ich beginne beispielsweise mit der Butter und flüssig gemacht habe ich sie (bis jetzt) noch nie.