Synchronbacken: Buttermilch-Toastbrot

30. September 2015

Am vergangenen Wochenende fand bereits zum 6. Mal das Synchronbacken von Zorra (1x umrühren bitte aka Kochtopf) und Sandra (From Snuggs Kitchen) statt und zum zweiten Mal war ich dabei. Das Thema: Toastbrot.
Zugegeben, ich war vorher etwas skeptisch, denn Toastbrot hatte ich noch nie selbstgemacht. Gekauftes Toastbrot hat diesen typischen Geschmack: ungetoastet eher leicht süßlich, geröstet dann neutral bis herzhaft. Auch die Textur unterscheidet sich vom normalen Kastenweißbrot. Nun bin ich ja wahrlich kein Toastbrot-Experte, aber irgendwie konnte ich mir nicht vorstellen, dass man mit dem eigenen Backofen an den goldenen Klassiker heran kommt. Versteht mich nicht falsch, selbstgebackenes Brot schmeckt hervorragend und viel, viel besser als jedes abgepackte Massenprodukt. Meine "Befürchtung" war vielmehr, dass der typische Toastbrotgeschmack chemisch angerührt ist und wir auf dieses "unechte" Gemisch sozusagen geprägt sind. 

Das Ergebnis unseres Synchronbackens war allerdings so köstlich, dass ich anschließend die gesamte Soulfood-Familie mit meiner Euphorie genervt habe.
"Es sieht erstmal aus wie Weißbrot, aber es fasst sich an wie ein Toastbrot, es riecht nach Toastbrot und es schmeckt köstlich nach Toastbrot." Zum Glück hatte ich die doppelte Menge gemacht. 
Und nun will ich euch nicht länger auf die Folter spannen. Das Rezept stammt von der lieben Zorra und ich habe, bis auf einige Haferflocken, nichts geändert.
Bitte beachtet, dass ihr beim Nachbacken zwei Tage einplanen müsst, da der Vorteig über Nacht in den Kühlschrank kommt.


Samstagsklassiker: Chili con carne

26. September 2015

Gibt es bei euch auch feste Samstagsrituale? 
In unserem kleinen Dorf, so scheint es zumindest, gibt es einige ungeschriebene Gesetze.
Samstags ist beispielsweise großer Gartenarbeitstag. Insbesondere der Rasen wird dann ausgiebig gepflegt und gehegt - sprich gemäht. Gerne schon vor 9:00 Uhr. Von Rentnern!

Samstags werden die Besen aus dem Schuppen geholt und der Bordstein wird gefegt.
Samstags wird Holz gehackt, es wird gesägt, gehämmert, gebohrt und gebastelt. Man versucht all diese Aktivitäten in den Samstag zu packen, zu denen man unter der Woche keine Zeit oder Lust hatte. Treppenhäuser, Autos und Fenster werden geputzt, der große Einkauf steht an, das Haus steht Kopf.
Kein Wunder, dass es dann in vielen Küchen schnell gehen muss. 
Aber gut schmecken soll es nach all der Arbeit schon.  
An Samstagen gibt es bei uns deshalb den ein oder anderen Klassiker, den wir nicht müde werden zu kochen und genießen. Oft sind das schnelle Gerichte wie Eintöpfe, Suppen, Pfannkuchen oder Aufläufe.
Chili con carne gehört definitiv in diese Kategorie.
Ich bereite es zu und dann steht es auf dem Herd. Man kann sich ein Schälchen nehmen, wann immer einem danach ist. Dazu ein Stück frisches Brot vom Frühstück und fertig ist der Seelenstreichler.


Zeit der Veränderung

23. September 2015

Ihr Lieben, da bin ich wieder. 
Zwei Wochen war es hier still und ich sage "Dankeschön" für euer Verständnis.
Ich hatte euch wie im letzten Jahr, ein kleines "Einkoch-Special" versprochen, doch dann kam alles anders.
Wer mich oder meine Familie kennt oder Jankes*Soulfood bei Facebook folgt, hat vielleicht mitbekommen, dass wir von meiner Oma Abschied nehmen mussten. Sie nun nicht mehr bei uns zu haben, macht uns sehr traurig, doch wir sind dankbar für die vielen gemeinsamen Jahre und all die schönen Erinnerungen.

Je älter man wird, desto öfter muss man Abschied nehmen. Leichter wird es nie. Zuerst dachte ich, das Bloggen lenkt mich vielleicht ab und hilft mir über diese schwere Zeit hinweg, aber die Worte wollten nicht heraus und wirklich motiviert war ich auch nicht. Selbst jetzt fühlt es sich noch ein wenig seltsam an, einfach weiterzumachen.
Es brauchte Ruhe und ein "Inmichhineinhorchen", um diesen Abschied und die intensive Zeit bis zum Tod meiner Oma zu verarbeiten. Ein schwieriges Thema, das jedoch zum Leben gehört, wie das tägliche Essen und Trinken. Und trotzdem ist es so ungreifbar. Manchmal beängstigend und dann wieder friedvoll und sanft.

Da ich meinen beiden Omas eine große Leidenschaft fürs Kochen und Backen zu verdanken habe, werde ich sie euch demnächst einmal mit ihren Lieblingsrezepten vorstellen.
So stürmisch die Zeit in meinem Herzen war, so stürmisch war es auch außerhalb der Soulfoodküche. Der Sommer ist vorbei, heute ist Herbstanfang. Die ersten Blätter werden schon bunt. Alles verändert sich. Im Großen wie im Kleinen ♥

Um diesen wundervollen Sommer in Würde zu verabschieden und den bevorstehenden Herbst zu begrüßen, habe ich heute ein Gericht für euch, das in beide Jahreszeiten passt:

Bunte Gemüsepuffer

Gemüsepfannkuchen von Jankes Soulfood

Ofengemüse mit scharfen Hackbällchen

5. September 2015

Ihr Lieben, das heutige Rezept gab es in den vergangenen Tagen gleich zweimal hintereinander in der Seelenschmaus-Küche.
Wir hatten Anfang der Woche nochmal Tomaten und Zucchini im Garten geerntet, außerdem gab es endlich auch die ersten reifen Paprika. 
Diese Gemüsesorten in Kombination liebe ich sehr und hatte große Lust auf ein ganz einfaches Seelenfutter mit viel Geschmack, deshalb gab es Ofengemüse. 
Da wir noch frisches Mett im Kühlschrank hatten, das unbedingt verarbeitet werden wollte, habe ich die Hackbällchen direkt mit in den Ofen gegeben und so entstand ein super leichtes, oberleckeres Feierabendrezept.

Das fertige Blech wurde mir förmlich aus den Händen gerissen und viel mehr als ein Handyfoto für Instagram entstand nicht mehr, bevor sich die hungrige Meute auf das Essen stürzte.
So ist das manchmal. Die einfachsten Gerichte, werden zum echten Seelenschmaus.
Und so saßen wir wenig später mit gut gefüllten Bäuchen am Tisch und ich dachte: "Mist - das wäre etwas für den Blog und ich habe nur ein wackeliges Handyfoto."
Also "musste" ich die Familie ein zweites Mal mit diesem Gericht "quälen", habe jedoch vor dem Essen ein paar schöne Fotos für euch geknippst. Viel Spaß beim Nachkochen.

Ofengemüse mit Hackbällchen - Jankes*Soulfood

August-Rückblick Teil 2

3. September 2015


Ihr Lieben, am Mittwoch gab es bereits den ersten Teil [klick], heute folgt der Rest meines Rückblicks auf den August.


Nachdem ich die leckeren Retro-Häppchen abgeliefert hatte, ging es am nächsten Tag nach Worms. Mein erster, größerer Ausflug seit langem führte mich in die Mitte zwischen meiner Soulfood-Küche und der Soulfood-Küche meiner lieben Sia. Beide fuhren mir ca. 150km um uns endlich einmal persönlich zu herzen und auszutauschen.
Als ich letztes Jahr mit meinem Blog anfing, hätte ich nicht im Traum daran gedacht, dass ich durch dieses Hobby so viele tolle, kreative und liebenswerte Menschen kennenlerne und tiefe Freundschaften schließe.
Wenn ihr mich schon eine Weile begleitet, kennt ihr Sia und ihren Blog Sia's Soulfood bestimmt und falls nicht, wird es allerhöchste Zeit :-)
Unser Blind Date ereignete sich am Rhein und nachdem wir uns ausgiebig gedrückt und angesehen hatten, verbrachten wir den gesamten Nachmittag mit quatschen, Kaffeetrinken, quatschen, Abendessen, quatschen und quatschen.
Durch unsere vielen Mails im vergangenen Jahr, war es, als würde man eine alte Freundin wiedertreffen.
Sia, an dieser Stelle nochmal einen dicken Schmatzer und vielen Dank für den wundervollen Tag mit dir ♥ 

Der Sommer sagt langsam Aufwiedersehen

2. September 2015

Ihr Lieben, während sich der Sommer langsam aber sicher verabschiedet, hinke ich meinen Blogbeiträgen ein "klitzekleinesbisschen" hinterher.
Der August war pickepacke voll mit Momenten, die ich gerne auf dem Blog thematisieren wollte, die hier unbedingt ihren Platz finden sollten und bei denen ich gar nicht erwarten konnte, sie euch zu zeigen.
Letztendlich kam aber immer wieder das Leben "dazwischen", Herausforderungen, die nichts mit meinem Blog zu tun hatten und so haben es nur 6 eigene Rezepte in einen Beitrag geschafft. 

Auch nicht schlimm, habe ich mir gedacht, denn zusätzlich hatte ich 3x lieben Besuch zum Soulfood Tuesday und sage ganz herzlich Danke an Jens von "Rohstoffverarbeitender Betrieb", Janina von "Kleines Kulinarium" und an Jassy von "Was du nicht kennst" für die köstlichen Beiträge.


Da ich heute etwas Zeit zum Durchatmen habe, gibt es jetzt und hier einen kleinen Rückblick für euch.
Vom 20. Juli bis 15. August durfte ich Gastgeberin des 111. Blogevents auf Zorras Kochtopf sein. Zum Thema "Wraps, Crêpes & Co." wurde genau 40x gerollt, gewickelt… und manchmal auch gestapelt, zerstückelt, verpackt und gebraten… Es war ein großer Spaß und ich bedanke mich bei allen, die einen Beitrag zum Event beigesteuert haben. Hier könnt ihr euch durch die Zusammenfassung stöbern [klick].

Da der August bei uns immer DER Tomatenmonat ist, wurde natürlich auch wieder fleißig geerntet, verarbeitet und eingekocht.
Die Kellerregale stehen nun voller passierter Tomaten, getrockneter Tomaten und zum ersten Mal habe ich fertige Bolognese-Sauce eingekocht.
Das Foto habe ich bei Instagram und Facebook gepostet und viele haben mich nach einer Anleitung gefragt.

Bolognese einkochen
Die Bolo habe ich ganz schlicht gehalten, Zwiebeln und etwas Knobi in Olivenöl gedünstet, Rinderhack darin angebraten und dann den Topf mit geschälten, strunklosen Tomaten aufgefüllt. Dazu italienische Kräuter, Salz und Pfeffer und dann bei geringer Hitze 1-2 Stunden einkochen lassen. Die fertige Bolo habe ich heiß in saubere Einmachgläser mit Bügel gefüllt und diese 90 Minuten bei 100°C eingekocht.

 


















Wir haben einen Einkochautomaten, aber im Internet findet ihr auch Anleitungen, wie ihr ohne Automaten einkochen könnt ;-) Ich freue mich jedenfalls schon auf einen kalten Wintertag, an dem ich mir eins dieser Gläser aus dem Keller und den Sommer 2015 auf den Teller hole ♥

Am 16. August ging es nach meinem Einkochmarathon dann auch direkt weiter mit der Aktion "Twitter kocht". Mit vielen anderen Bloggern wurde zeitgleich gekocht und bei allen gab es an diesem Abend "Gedünstetes Lachsfilet mit Kohlrabi in einer Orangen-Sanfran-Sauce". Dazu Nudeln und etwas frischer Rucola. Ein sehr leckeres Rezept, das ich bestimmt nochmal in aller Ruhe kochen werde.


Die Zutaten:
  • 500g gewellte Bandnudeln 
  • 500g frisches Lachsfilet am Stück oder 4x125g TK-Lachs (aufgetaut) 
  • 1 Bio Zitrone 
  • 1 Bio Orange 
  • 2 Kohlrabi 
  • 1 EL Butter 
  • 200 ml Gemüsefond 
  • 200g Sahne 
  • 0,1g Safranfäden 
  • 1 EL Petersilie 
  • 1 Handvoll Rucola 
  • Salz & Pfeffer

Die Kochanleitung:
Lachs waschen, trocken tupfen und auf 4 Stücke Backpapier legen. 
Zitrone heiß abwaschen und in Scheiben schneiden, Lachs salzen und pfeffern und mit den Zitronenscheiben belegen.
Lachs mit  dem Backpapier einwickeln und bei Bedarf mit feuerfestem Garn zu Päckchen schnüren. Ich habe das Papier einfach untergeschlagen.
Die fertigen Päckchen kommen für etwa 12 Minuten in den 190°C vorgeheizten Backofen.
Nudeln inzwischen nach Packungsangabe kochen und abgießen, zur Seite stellen und im Topf warmhalten. 
Kohlrabi schälen und klein würfeln. Butter erhitzen und den Kohlrabi darin andünsten. Mit Salz und Pfeffer würzen. 
Die Hälfte der Orangenschale abreiben und den Saft auspressen.
Kohlrabi mit Orangensaft ablöschen, mit Gemüsebrühe aufgießen und ca. 5-10 Minuten schmoren lassen. Anschließend Sahne und Safranfäden dazu geben und nochmal kurz aufkochen, mit Petersilie und Orangenschale verfeinern.
Die fertigen Nudeln werden nun unter das Kohlrabigemüse gehoben und zusammen mit dem gedünsteten Lachs und etwas Rucola serviert.
Ich hatte einen wundervollen Abend mit zwei Lieblingsmenschen und sage vielen Dank an 3 Glocken* für das schöne Event und die Organisation.
(*Die Zutaten wurden mir kostenlos von 3 Glocken in Kooperation mit Rewe zur Verfügung gestellt)

Ihr seht, ich habe zu Anfang nicht zu viel versprochen, es gibt heute einiges nachzuholen. Das nächste Ereignis in meinem Terminkalender war der Geburtstag der Mama meiner Freundin. Sie hatte sich Häppchen bzw. Fingerfood zum Motto 50er/60er Jahre-Party gewünscht.
Unter einigen Vorschlägen hat sie sich schließlich für kleine Mettigel, Mini-Toast-Hawaii, Kalter Hund und Fliegenpilz-Eier entschieden.
Das Ergebnis habe ich euch bei Instagram und Facebook natürlich nicht vorenthalten und euer Feedback war gigantisch - Dankeschön.

Die Mettigel
Für die kleinen Igelchen habe ich Pumpernickelschneiben leicht gebuttert, etwa einen Esslöffel Mett (gerne auch eine vegetarisch/vegane Alternative) zu einem Bällchen gerollt und dann mit den Fingern einen spitzen Kopf geformt.
Die Stacheln bestehen aus den obligatorischen Zwiebeln. Dafür die Zwiebel schälen, mittig teilen und dann in dünne Streifen schneiden. Für die Nase habe ich ein Stück schwarze Olive und für die Augen zwei Pfefferkörner verwendet.
   
Jetzt glühen mir die Finger, deshalb gibt es morgen einen Teil 2 meines Rückblicks auf den August 2015. Bis dann ihr Lieben - eure Janke







Schoko-Birnenkuchen für Lixie's Saisonkalender

30. August 2015

Als Anfang Juni eine Anfrage der lieben Indra in mein Postfach flatterte, ob ich nicht Lust hätte, an ihrem Dauerevent "Lixie's Saisonkalender" teilzunehmen, habe ich ehrlich gesagt nicht lange überlegt, sondern direkt zugesagt.
Wie ihr wisst, haben wir einen eigenen Garten und es ist mir eine Herzensangelegenheit, hier immer wieder für saisonales Obst und Gemüse, sowie Kräuter zu werben.
Bei Indra alias Lixie von Photolixieous findet ihr seit einigen Wochen und insgesamt über ein Jahr lang, sonntäglich ein neues saisonales Rezept. Heute durfte ich einen Beitrag beisteuern und ich habe mich für einen spätsommerlichen-frühherbstlichen
Schokoladen-Birnenkuchen mit Haferflocken entschieden. Birnen gibt es zwar mittlerweile, genauso wie Äpfel, ganzjährig in Deutschland zu kaufen, aber die Zeit, sie regional von den Bäumen zu pflücken ist gerade jetzt im August und September.


Das Rezept und meinen Beitrag findet ihr bei Indra [klick] und ich kann euch nur wärmstens empfehlen, euch in aller Ruhe durch all die anderen Leckereien zu klicken, die bisher Teil von Lixie's Saisonkalender sind.
Dass ihr euch dann auch etwas genauer bei Indra umschaut, brauche ich nicht extra erwähnen, denn ihre Seite spricht für sich. Die liebevoll gestalteten Fotos und Beiträge, werden euch sicher genauso begeistern wie mich.
Zusätzlich zur Saisonalität gibt es auch Interessantes und Wissenswertes zu Themen wie Nachhaltigkeit und Lebensmittelverschwendung. 
Indra hat demletzt ein Seminar von Christian Rach in Hamburg besucht und was er dort vermittelt hat, kann ich nur voll und ganz unterstützen. 
Deshalb bleibt mir gar nicht mehr viel zu sagen, außer:
Habt einen wunderbaren Sonntag, genießt die Sonne und lasst euch von "Lixie's Saisonkalender" inspirieren ♥ Liebste Grüße, eure Janke 

Zum Schoko-Birnenkuchen bitte hier entlang und einfach auf das Foto klicken:
http://photolixieous.com/rezept-birnen-schokokuchen-gastbeitrag-jankes-soulfood/


Eine Stellungnahme

28. August 2015

Liebe Leute, ihr merkt sicherlich, dass es hier momentan etwas ruhiger zugeht. Das liegt nicht etwa daran, dass mir die Ideen oder Rezepte fehlen, sondern vielmehr an der allgemeinen Situation. Im Netz. In Deutschland. In Europa. In meinem Herzen. Gestern habe ich auf Facebook ein wundervoll ehrliches Statement von Liv (Thank you for eating) gelesen, das mir voll und ganz aus der Seele sprach.

"Auf rosarote Cupcakes habe ich gerade einfach keine Lust", schreibt Liv da unter anderem und mir geht es ganz genauso!

Ich bin erschüttert über jede neue Horrormeldung aus dem Mittelmeerraum. Darüber dass täglich Menschen ertrinken; darüber dass Schlepper ohne Gewissen, 70 Seelen in einem Kleinlaster am Strassenrand verrecken lassen und vorallem entsetzt mich, was die armen Menschen erdulden müssen, wenn sie denken, sie hätten es in ein friedliches Deutschland geschafft.
Dass man dann Parolen gegen sie gröhlt, ihnen das neu gewonnene Dach über dem Kopf anzündet, sie bespuckt und beschimpft.
Das beschämt mich. Es entsetzt mich. Macht mich traurig und wütend. Als hätten wir überhaupt nichts aus der Geschichte unseres Landes gelernt.

Es erschreckt mich zutiefst, was im Internet passiert und wie Foren offensichtlich als rechtsfreier Raum angesehen werden. Wie dort oftmals viel zu schnell ge- und verurteilt wird, anstatt sachlich zu diskutieren, WAS GENAU für solch große Angst sorgt. Wie kann man diese Angst entkräften, damit sie nicht in Wut ausufert, die sich gegen Unschuldige richtet. Angst ist menschlich - Hass dagegen sehr zerstörerisch.
Die Menschlichkeit bleibt bei vielen wütenden Protesten gerade völlig auf der Strecke!

Dies ist der Grund, warum die fröhlichen Worte einfach nicht mehr so locker lässig aus mir heraus fließen wollen. Mein Bericht über ein 3-Gänge-Menü in der Hungener Käsescheune oder die Rezension für das wundervolle Rezeptbuch "Reisehunger" hier zu platzieren, erscheint mir derzeit genauso empathielos, wie die Schmierereien an den Wänden der Flüchtlingsunterkünfte.
Ich weiß, dies ist ein Foodblog. Was hat der schon mit Politik zu tun? Viele wollen das nicht vermischen und ich akzeptiere das natürlich.
Aber ICH mag nicht mehr still sein! ICH WILL LAUT WERDEN - auf die friedlichste, lauteste Art, die es gibt!

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