2020 lautete mein Ziel: noch weniger Wurst und Fleisch - her mit köstlichen Alternativen.
Bisher läuft das Projekt super und dass ich nun sogar einen echten Seelenschmaus-Klassiker in vegetarischer Form auf den Blog bringen kann, freut mich ganz besonders.
Meine Damen und Herren: der Krautpudding!
Das Original fand bereits 2017 seinen Weg auf den Blog und mit Hackfleisch zubereitet, ist dieses Gericht seit Ewigkeiten in unserer Familie.
"Krautpudding" mag für einige von euch vielleicht erstmal seltsam klingen, aber im Grunde handelt es sich hierbei um eine gigantische Kohlroulade.
Meine Oma hat meistens Weißkohl verwendet, mir ist Spitzkohl am liebsten, da er dünnere Blätter hat, die sich besser schichten lassen.
In meiner heutigen Version, für unser Event "Saisonal schmeckt's besser im Herbst", habe ich außerdem noch Wirsing und Rotkohl ergänzt und freue mich riesig, wie schön das Ergebnis aussieht.
Ja, es ist ein aufwändiges Gericht - aber es lohnt sich, versprochen.
Ich verwende immer eine Form mit 2,5 Liter Volumen und die Menge reicht dann locker für 6-8 Personen, je nachdem welche Beilage man dazu isst.
Zutaten:
- 400g Wirsing (ohne Strunk und dicke Rippen)
- 400g Spitzkohl (ohne Strunk und dicke Rippen)
- 500g Rotkohl (ohne Strunk und dicke Rippen)
- 1 TL Natron
- 1 Zwiebel (ca. 60g)
- 100g Kräuterseitlinge
- 1-2 TL Öl (hier Raps)
- 100g Grünkern (ganzes Korn)
- 160g Grünkern-Schrot
- 1 Liter Gemüsebrühe
- 50g Käse (kräftig/aromatisch)
- 2 Eier
- 1 TL gehackter Majoran
- 2 EL gehackte Petersilie
- Salz & Pfeffer
- 5 EL Weckmehl/Semmelbrösel
- etwas Butter zum Einfetten der Form
- Puddingform mit Deckel (2,5L)*
Zubereitung
Von Strunk und dicken Rippen befreite Kohlblätter in nicht zu kleine Quadrate schneiden. Nacheinander in Salzwasser mit Natron blanchieren. Spitzkohl und Wirsing benötigen etwa 5 Minuten, der Rotkohl ca. 8 Minuten. Wenn man mit den hellen Kohlsorten beginnt, muss man das Wasser nicht wechseln. Kohl anschließend auf Sieben gut abtropfen lassen.
Seitlinge und Zwiebel sehr fein würfeln. Öl in einem Topf erhitzen. Zwiebel- und Pilzwürfelchen darin anschwitzen, bis beides anfängt zu bräunen. Herausnehmen und Gemüsebrühe in den Topf füllen.
Brühe zum Kochen bringen und die Grünkern-Körner 10
Minuten garen, dann das Schrot dazu geben und weitere 20 Minuten bei
geschlossenem Deckel, auf kleinster Temperatur quellen lassen.
Gemüsebrühe beim Absieben auffangen.
Geriebenen Käse zusammen mit Zwiebeln, Pilzen, gegartem Grünkern, Kräutern und zwei Eiern in eine Schüssel geben und kräftig mit den Händen durchkneten. Mit Weckmehl binden. Mit Salz und Peffer würzen.
Puddingform gut mit Butter einfetten.
Die Hälte des Wirsings gleichmäßig in die Form schichten. 1/4 der Grünkernmasse darauf verteilen. Als nächstes die Hälfte des Rotkohls einfüllen und ebenfalls mit Grünkern bedecken. In die Mitte kommt der gesamte Spitzkohl, dann wieder Rotkohl und zum Schluß der restliche Wirsing.
Deckel verschließen und die Puddingform in einen großen Topf stellen. Wasser aufgießen, sodass die Form etwa zu 2/3 bedeckt ist. Zum Köcheln bringen und den Krautpudding 40 Minuten im Wasserbad garen.
Anschließend vorsichtig herausnehmen und 10 Minuten ruhen lassen. Beim Stürzen auf einen Teller darauf achten, dass Brühe herauslaufen kann. Am besten gießt man diese ab, bevor man die Form vom Krautpudding nimmt.
Dazu mache ich eine sehr (sehr) einfache Sauce, die hier alle lieben und schlichtweg zu diesem Gericht gehört. Kleine Mehlschwitze mit der aufgefangenen Grünkernbrühe aufgießen und andicken lassen, mit etwas Sojasauce und Pfeffer abschmecken. Fertig!
Alternativ schmeckt auch eine Hollandaise sehr gut dazu. Eine Beilage benötige ich bei dieser vegetarischen Version nicht, wer mag kann jedoch gerne Salzkartoffeln oder Püree dazu essen.
Sollte etwas übrig bleiben - am nächsten Tag in eine große Pfanne schmeißen und kräftig anbraten. Schmeckt herrlich!
Ⓡ
Dieses Rezept eignet sich sehr gut für Menschen mit Rheuma.
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Liebe Janke - was für eine tolle Idee. Ich würde mich vermutlich gar nicht trauen, dass Kunstwerk anzuschneiden, auch wenn es echt lecker klingt. :-D
AntwortenLöschenSonnige Grüße aus Kiel,
Ina
Das ist ja ein Augenschmaus! Das bekäme ich bestimmt nicht so toll angerichtet, aber es ist ja der Geschmack, der zählt
AntwortenLöschenSo ein Prachtstück, den möchte man ja gar nicht anschneiden :D LG
AntwortenLöschenHallo liebe Janke,
AntwortenLöschenwow kann man da nur sagen. Dein Pudding sieht mega aus. Und jetzt weiß ich endlich, was ich mit dem restlichen Grünkernschrot anfange aus dem ich kürzlich ein scheußliches Gericht gekocht habe. In deinem Rezept ergibt das deutlich mehr Sinn!
Liebe Grüße,
Eva
Das ist ja eine tolle Idee! Und sie sieht auch noch sehr hübsch aus.
AntwortenLöschenViele Grüße Sylvia
Liebe Janke,
AntwortenLöschenso ein wunderschöner Pudding, diese Farben! Ich würd' dann übrigens ein Stück angebratenen Rest nehmen, mit viel Sauce... (und ich glaube, so eine verschließbare Puddingform brauche ich auch endlich mal!)
Liebe Grüße aus dem Norden
Marie-Louise
Boah, liebe Janke! Dein Pudding ist nicht nur wunderschön, er schmeckt sicher fantastisch! Eine tolle Rezeptidee.
AntwortenLöschenLiebe Grüße
Maja
Einfach der Wahnsinn - voll der Hingucker!
AntwortenLöschen<3
Julia, thecookingknitter
Boah... ich krieg den Mund gar nicht zu. Sowas schönes habe ich ja noch nie gesehen. So eine tolle Idee!
AntwortenLöschenFühl Dich gedrückt
Katti
Hallo Janke,
AntwortenLöschender "Pudding" begeistert mich gerade völlig. Sowohl die Grundidee als auch das konkrete Rezepte.
Danke dafür :)
Gruß Volker