Zwetschgenknödel

17. September 2018

Traditionen sind wertvoll. Sie geben uns ein Gefühl von Heimat, Zusammengehörigkeit und Vertrauen. Es gibt weltweit bekannte Traditionen, aber auch solche, die nur zwei Menschen miteinander verbinden.
Viele Traditionen werden an die nächste Generation weitergegeben und blicken auf eine lange Geschichte zurück, andere Traditionen sterben mit ihrem Initiator aus.
Meine Oma war eine Hüterin vieler Traditionen. Was habe ich es als Kind geliebt, mit ihr und meiner Mam an Karfreitag Ostereier zu färben oder im Advent Plätzchen zu backen. Zu besonderen Anlässen oder Geburtstagen gab es von ihr immer eine Prinzregententorte und jeder liebe Besucher (auch meine Freunde), ging nicht ohne selbst gehäkelte Topflappen oder Spültücher aus dem Haus. Sie konnte allerdings auch auf ihrer Meinung beharren, was dann weniger mit Tradition als vielmehr mit Sturheit zu tun hatte.
Bei ihr wäre es deshalb wahrscheinlich nie soweit gekommen, dass sie eins unserer traditionellsten Familienrezepte geändert hätte: die Zwetschgenknödel. 
Ihr Rezept habe ich bereits im September 2014 hier auf dem Blog vorgestellt, denn im Hause Soulfood wird der Herbst mit Zwetschgenknödeln eingeläutet! Diese Tradition haben wir von ihr übernommen und werden sie bewahren.
Die Rezeptur hat sich in diesem Jahr allerdings verändert. Meine Mam und ich haben erstmalig "Topfenknödel" gemacht und waren selbst wohl am meisten überrascht, wie gut sie uns schmeckten. Unser schlechtes Gewissen, ein altes Familienrezept kaltherzig entweiht zu haben, hielt nur relativ kurz an. DENN: wir bewahren die Tradition auf unsere Art und Weise. So wie sie uns eben am besten schmeckt. Mit Quark!
Und das möchte ich gerne all denen mit auf den Weg geben, die sich aktuell so sehr dagegen wehren, Neues zuzulassen. Einfach mal über den Tellerrand schauen und die eigenen verstaubten Ansichten über den Haufen werfen. Das kann einem, nicht nur kulinarisch gesehen, völlig neue Geschmackswelten öffnen.

Topfenknödel mit Pflaumen

Zutaten für 10 Knödel: 
- 50g weiche Butter
- 1 Ei (Größe M)
- 250g Magerquark
- 150g Mehl
- 50g Hartweizengrieß
- etwas Salz
- 10 Zwetschgen

Zubereitung:
Butter cremig aufschlagen, dann Ei und Quark unterrühren. Anschließend zwei gute Prisen Salz, Mehl und Grieß dazu geben und den Teig mit den Händen durchkneten. So merkt man am besten, ob noch zusätzliches Mehl benötigt wird. Der Teig sollte sich leicht von den Händen lösen und nicht mehr kleben. Je nachdem, wie groß das Ei ist, benötigt man mehr oder weniger Mehl.
Zu einer Kugel formen und abgedeckt 25 Minuten ruhen lassen.
Zwetschgen inzwischen waschen, längs auf- jedoch nicht durchschneiden und entkernen. 
Einen weiten Topf mit Wasser und einem TL Salz befüllen und zum Kochen bringen.
Teig auf einer bemehlten Fläche in 10 Portionen teilen (meistens etwa 50-60g). Jede Portion flach drücken, mit einer Zwetschge belegen, diese vollständig mit Teig umschließen und dabei rund formen.
Temperatur  für das Salzwasser leicht reduzieren. Wenn die Knödel darin garen, sollte es nicht mehr sprudelnd kochen, sondern nur sieden. Es dauert etwa 10 Minuten, bis die Knödel anfangen zu schwimmen, ein Zeichen dafür, dass sie gar sind. Vorsichtig mit einem Schöpflöffel heraus nehmen.

Am liebsten esse ich Zwetschgenknödel, wenn sie in Butterbrösel gewälzt sind. Dazu erwärme ich Butter in einer Pfanne, gebe eine Prise Salz und einige Esslöffel Paniermehl hinzu und bräune die Brösel leicht an.
Die Knödel schmecken auch mit Vanillesauce, gebräunter Butter oder gedicktem Obst.

Topfenknödel mit Pflaumen

4 Kommentare:

  1. Das werd ich probieren super Rezept!!! DANKE, liebe Grüße und weiter so:)

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  2. Wird heute probiert. Ich habe 1 Eimer Zwetschgen geschenkt bekommen

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  3. Was für eine Sorte gedicktes Obst empfielst du? Ich überlege Zwetschgenkompott zu machen aber hab das Gefühl dies gibt eine Zwetschgenüberdosis. Was ist das was du auf dem Bild hast? Johannisbeeren?

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    1. Hallo :)
      Wir essen tatsächlich immer gekochte, kalte Zwetschgen dazu. Im Knödel ist ja immer bloß eine *lach
      Auf dem Bild habe ich Preiselbeeren verwendet. Auch lecker.
      Viele Grüße Janke

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Über Feedback zu meinen Beiträgen und Rezepten oder einen Gruß freue ich mich immer sehr. Seid so nett und kommentiert mit eurem Namen. Fragen versuche ich zeitnah zu beantworten. Eure Janke

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